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Granatapfel – Wie gesund ist er wirklich? ▷ Die gesundheitliche Wirkung

Granatapfel

Granatapfel (Foto: Olga Lapshina | iStock | Thinkstock)

≡ Inhaltsverzeichnis

Granatäpfel sind lecker, keine Frage. Aber sind sie auch gesund? Wir haben einen Blick auf die wichtigsten Studien zum Thema geworfen.

Der Granatapfel ist eine exotisch anmutende Frucht, die im Nahen Osten und Mittelmeerraum seit langer Zeit aufgrund ihres Geschmackes und ihren vielschichtigen, weiteren Verwendungsmöglichkeiten beispielsweise als Färbemittel oder als traditionelle Medizin kultiviert und geschätzt wird.

Antioxidantien, im Falle des Granatapfels die sogenannten Polyphenole, binden freie Radikale im Körper und schützen so vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, dem Alterungsprozess und Entzündungen. Außerdem ist der Granatapfel reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Flavonoiden.

Es gibt einige wissenschaftliche Studien über den Granatapfel- welche noch nicht vollständig bestätigt worden sind- die behaupten, dass der Granatapfel vor allem eine stark vorbeugende Wirkung gegen Prostatakrebs haben soll.

Granatapfel & Gesundheit

Fest steht jedoch, dass die Inhaltsstoffe des Granatapfels die Herzmuskeldurchblutung immens fördern, die Gefäße gesund halten und eine Menge Mineralstoffe wie Kalium oder Eisen (Spurenelement) enthalten.

Außerdem wird dem Granatapfel eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Der in den Früchten enthaltene Sexualtriebstoff lässt sich in Phytoestrogenen finden, welche allgemein auch als Sexualhormone bezeichnet werden. Nicht umsonst gilt der Granatapfel in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit.

Nährwerte und Kalorien des Granatapfels

Der Granatapfel ist reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Er ist ein wertvoller Lieferant von Eisen und Kalium. Auch die B-Vitamine sind mit guter Bioverfügbarkeit über den Granatapfelkonsum zu haben.

InhaltsstoffMenge
Kalorien83 kcal
Kohlenhydrate19 g
Fett1 g
Eiweiß1,7 g
Zucker14 g
Vitamin B10,07 mg
Vitamin B20,05 mg
Vitamin B30,3 mg
Vitamin B50,4
Vitamin B60,08
Vitamin B90,04 mg
Vitamin C10 mg
Vitamin E0,6 mg
Vitamin K0,02 mg
Calcium10 mg
Cholin8 mg
Eisen0,3 mg
Kalium240 mg
Magnesium12 mg
Mangan0,1 mg
Natrium3 mg
Phosphor36 mg
Zink0,4 mg

Zubereitung

Da es sich als schwierig herausstellt, die Kerne des Granatapfels aus der Frucht zu entfernen, ohne dabei die weiße Haut zu beschädigen (ist randvoll mit Bitterstoffen), empfiehlt es sich, den Granatapfel in gepresster Form als Saft zu konsumieren. Das gilt insbesondere für Menschen, die regelmäßig Granatapfel konsumieren wollen, um in den Genuss der gesundheitlichen Wirkungen zu kommen.

Gesundheitliche Wirkungen

Zweig mit reifem Granatapfel und Blüte

Zweig mit reifem Granatapfel und Blüte (Foto: Volff | Bigstock)

Gesundheitliche Wirkungen, die dem Granatapfel nachgesagt werden bzw. in Studien belegt wurden.

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  1. Wechseljahre

    Die Erfahrungsmedizin (vor allem in südlichen Ländern) geht von einer positiven Wirkung des Granatapfels in Bezug auf Wechseljahresbeschwerden von Frauen aus. Dafür sollen angeblich die enthaltenen Phytohormone verantwortlich sein.

  2. Entzündungen

    In einer aktuellen Studie unter Leitung von  Dr. Navindra Seeram wurde die antioxidative Wirkung von Granatapfelsaft untersucht. Die Untersuchung kam zum dem Ergebnis, dass die Wirkung des Saftes die von Grünem Tee und Rotwein um ein Vielfaches übertrifft.

  3. Herz & Kreislauf

    Der Granatapfel hat in mehreren Studien seine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System bewiesen. Er kann die Durchblutung des Herzmuskels verbessern und damit bei Patienten mit Angina Pectoris und koronarer Herzkrankheit unterstützend zur konventionellen Therapie eingesetzt werden. In einer anderen Studie wurde sogar belegt, dass der Konsum von Granatapfel Ablagerungen durch Arteriosklerose in der Halsschlagader reduzieren und somit einem Schlaganfall vorbeugen kann.

  4. Blutdruck & Cholesterin

    In der Studie konnte eine deutliche Senkung von Blutdruck und LDL-Cholesterin unter Granatapfelkonsum nachgewiesen werden. Der Granatapfel ist eine sinnvolle Ergänzung der Ernährung für Patienten mit Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten.

  5. Prostatakrebs

    Auch in der Nachsorge von Prostatakrebs wird der Granatapfel eingesetzt. Patienten, die die Frucht konsumierten, haben im Anschluss an die konventionelle Therapie wesentlich später und seltener ein Rezidiv entwickelt.

  6. Sexualität

    In einer britischen Studie konnte eine positive Wirkung von Granatapfelsaft (1 Glas pro Tag) auf das Liebesleben von Männern und Frauen nachgewiesen werden. Der Testoteronspiegel und das sexuelle Verlangen stieg bei beiden Geschlechtern deutlich an.

  7. Stimmung & Erinnerungsvermögen

    Eine Studie der Universität Edinburgh kommt zu dem Ergebnis, dass der tägliche Konsum von Granatapfelsaft sich positiv auf die Stimmung auswirkt. Auch das Erinnerungsvermögen werde dadurch verbessert.

  8. Brustkrebs

    Eine internationale Studie kam 2002 zu dem Ergebnis, dass die Polyphenole aus dem Granatapfel eine vorbeugende Wirkung gegen Brustkrebs haben und Brustkrebspatientinnen in der Therapie unterstützten können. Die Polyphenole hemmen die Bildung von Östrogenen und bremsen somit das Wachstum von Tumorzellen. Fermentierter Granatapfelsaft zeigt dabei eine doppelt so effektive Wirkung wie frischer Saft.

  9. Leukämie

    Die Polyphenole aus Granatapfelsaft konnten 2004 in einer Studie ihre Wirkung auf Leukämiezellen unter Beweis stellen. Die untersuchten Zellen bildeten sich entweder zu normalen Zellen zurück oder wurden in den programmierten Zelltod getrieben. Zusätzlich bremsten die Polyphenole das Wachstum neuer Blutgefäße und verlangsamten damit die Ausbreitung des Krebses.

Die meisten medizinischen Studien zur gesundheitlichen Wirkung des Granatapfels wurden übrigens mit Säften durchgeführt. Die belegten Wirkungen sind also auch ohne rot-spritzendes Gemetzel in der heimischen Küche zu haben. Fermentierte Säfte schnitten in den Studien meist besser ab als ihre frischen Pendants. Wer Granatapfelsaft konsumiert, verzichtet aber auf die wertvollen Ballaststoffe der Frucht.

Granatapfel - auch als Saft gesund

Granatapfel – auch als Saft gesund (Foto: Es75 | Bigstock)

Granatapfel Konsumformen

Der Granatapfel wird inzwischen in zahlreichen Produkten und Nahrungsmitteln verarbeitet. Die populärsten Lebensmittel sind:

  • Granatapfel-Saft
  • Granatapfel-Tee
  • Granatapfel-Kapseln als Nahrungsergänzung
  • Granatapfel-Kerne
  • Granatapfel-Öl zur Hautpflege
  • Granatapfel-Creme zur Gesichtspflege
  • Granatapfel-Sirup zum Mixen von Getränken
  • Granatapfel-Körperbutter
  • Granatapfel-Seife
  • Granatapfel-Duschgel
  • Hundefutter mit Granatapfel
  • Brotaufstrich mit Granatapfel
  • Deo mit Granatapfelextrakt
  • Granatapfel-Würzsauce

Diabetes

Wer als Diabetiker nicht auf die positiven gesundheitlichen Wirkungen des zuckerhaltigen Granatapfels verzichten will, kann zu fermentierten Granatapfelextrakten greifen, denen durch den Fermentierungsprozess bereits auf natürlicher Weise der Zucker entzogen wurde.

Fragen und Antworten

Kann man mit dem Granatapfel abnehmen?

Der Granatapfel ist mit 83 kcal pro 100 Gramm nicht gerade ein kalorisches Leichtgewicht. Allerdings muss man sich diesen Nährwert hart erarbeiten. Gerade wer auf die Knabberei beim Fernsehen nicht verzichten kann, findet im Granatapfel eine Frucht, die durch die schwierige Extraktion der Kerne für eine abendfüllende Beschäftigung sorgt. Ein Granatapfel hat ca. 200 kcal und entspricht damit in Punkto Energiegehalt einem Drittel bis der Hälfte einer Tüte Chips. Gerade in Hinblick auf die vielfältigen Gesundheitsvorteile ist er dieser in jedem Fall vorzuziehen.

Granatapfel-Baum

Granatapfel-Baum (Foto: vitaliymateha | Bigstock)

Informationen, Quellen & Studien

Rezepte mit Granatapfel

Isst Du gerne Granatäpfel?

Trinkst Du den Saft?

Schreib uns Deine Erfahrungen, Ergänzungen und Fragen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Du hilfst damit auch anderen Lesern.

Im Artikel erwähnte Experten

Navindra Seeram, Ph.D. – Professor University of Rhode Island für Pharmazie und Biomedizin, zahlreiche Arbeiten im Bereich der menschlichen Ernährung

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Kommentare:
  • Lilly

    Das Zeug macht einfach gute Laune. An “sauer macht lustig” ist schon was dran! Ich esse die Früchte wie Johannisbeeren mit einem Löffel Zucker und Milch übergossen.

  • Jens

    Ich esse regelmäßig Granatäpfel. Für mich ist das ein Ritual, das ich vor dem Fernseher zelebriere. Ich nehme mir eine große Schüssel und pule ganz gemütlich. Wenn ich mir dann einen Vorrat an diesen kleinen “Perlen” erarbeitet habe, geht es dan das Genießen. Damit ist man definitiv länger beschäftigt als mit einer Tüte Chips und es ist viel gesünder.

    Granatapfelsaft habe ich auch probiert. Aber das ist konischerweise absolut nicht mein Ding.

  • Jana

    Ich habe in einem Forum gelesen, dass Granatapfel auch gegen Fettgeschwülzte (Lipome) wirkt.

    Die Dinger sind ja im Prinzip harmlos. Aber ich habe sie überall am Körper und sie stören mich teilweise schon, wenn sie beim Sitzen drücken oder sich sei bei Bewegungen spüre.

  • Anja

    Ich esse jeden Morgen Granatapfelkerne in meinen Haferflocken. Lege mir einen Vorrat an und friere sie ein. Lassen sich leicht portionsweise entnehmen!

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